Sonntag, 6. Oktober 2013

Malerweg 7: Von Gohrisch auf die Festung Königstein

Wegstrecke: 14,25 km, Aufstieg 1070 m, Abstieg 981 m, Gehzeit 4 Stunden

Die gefühlte Länge dieser Etappe hat mich doch überrascht. Eigentlich würde sie sogar noch fast fünf Kilometer weiter nach Weißig gehen. Das kommt wohl durch das Auf und Ab auf den Pfaffenstein, die sich ziehende Umrundung des Quirls kurz vor Königstein und den dann recht steilen Aufstieg zur Festung zustande. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns vorgenommen haben, den Malerweg in Königstein zu beenden und die letzte, laut Wanderführer eher mäßig interessante Etappe, nicht zu machen. 

Blick von Pfaffendorf zur Festung Königstein
Nach dem Frühstück geht es auf dem selben Weg wie gestern Abend zurück zum Abzweig des Malerweges nach Gohrisch. Die schöne und noch recht junge Kastanienallee mit ihrem Wiesenweg gefiel uns gestern Abend schon. Ab dort umrunden wir ein riesiges Feld, von dem aus bereits die Festung Königstein zu sehen ist. Nach der Umrundung kommen wir wieder nach Gohrisch und steigen den Berg hinab nach Pfaffendorf.



die Barbarine
An einem großen Wanderparkplatz beginnt der lohnenswerte Aufstieg auf den Pfaffenstein, obwohl mir gerade durch den Kopf schießt: "Oh je, schon wieder ein Aufstieg!" Aber dieser macht wirklich Spaß. Er führt zunächst über eine fast endlos scheinende Treppe, dann über Leitern durch Felsspalten hindurch bis nach oben auf das Plateau. 

Die Rundumaussicht lohnt, auch wenn wir an diesem letzten Wandertag kein so tolles Aussichts-Wetter haben. In der Berggaststätte nehmen wir erst einmal einen wärmenden Kaffee. Den Aufstieg auf den Turm dort sparen wir uns und gehen lieber zur Felsnadel "Barbarine". Auch die anderen Felsen rundherum erklimmen an diesem Vormittag ganze Scharen von Kletterern. 

Nach dem Abstieg, der ebenso wie der Aufstieg teilweise über Leitern und steile Treppen erfolgt, geht es an die Umrundung des Quirls kurz vor Königstein. Man kann diesen Tafelberg, dessen Plateau sogar früher einmal landwirtschaftlich genutzt wurde, auch besteigen. Wir aber gehen einfach nur herum und steigen dann steil auf einer kopfsteingepflasterten "Straße" nach Königstein hinab.

Blick von der Festung Königstein
Eigentlich haben wir nun, am Ziel angekommen, keine Lust mehr zur Festung aufzusteigen, ringen uns aber dennoch durch. Der steile Weg bringt uns ordentlich ins Schwitzen und irgendwie läuft es auch sonst heute recht zäh mit dem Wandern.

Der Aufstieg lohnt aber in jedem Falle. Die Festung (8 Euro Eintritt) ist bombastisch, besteht aus Bauten mehrerer Jahrhunderte, und der Rundweg eröffnet zahreiche grandiose Elbblicke. Ein wirklich schöner Abschluss unserer siebentägigen Wanderung auf dem Malerweg.

Blick auf die Elbe nach Königstein, links auf dem Hügel der Lilienstein
Am kommenden Tag fahren wir von Königstein aus mit dem Zug weiter nach Pirna, dem Ausgangspunkt unserer Tour. 

Samstag, 5. Oktober 2013

Malerweg 6: Bergauf, bergab von Schmilka nach Gohrisch

Wegstrecke: 17,37 km, Aufstieg 968, Abstieg 826m, Gehzeit 6 Stunden

Die Zugfahrt war kurz von Krippen nach Schmilka-Hirschmühle. Nach gut fünf Minuten sind wir am Ausgangspunkt unserer heutigen Etappe. 
Der Anleger von Schmilka-Hirschmühle und der Hauptort am anderen Elbufer.

Nach einem steilen Anstieg vom Elbufer führt der Weg südlich um den kleinen Tafelberg Kaiserkrone herum durch die nur bedingt sehenswerten Dörfer Schöna und Reinhardtsdorf.

Sehenswert bis hierher ist neben ein paar schönen Fernsichten eigentlich nur die Bauernbarock-Kirche in Reinhardtsdorf mit ihrem hölzernen Glockenturm. Innen sind die wunderbar bemalten Emporen sehenswert, und auch der Altar und die gegenüber liegende Orgel sind wunderschön.



Nach Reinhardtsdorf folgt der Abstieg nach Krippen, wo wir letzte Nacht übernachtet haben. Beim Abstieg ist es leicht den Malerweg zu verlieren, was uns leider passierte, denn kurz vor der Straße zweigt der Weg noch einmal scharf nach links ab und führt dann parallel zum Hang bis zur obersten Straßenkreuzung des Ortes an eine Bushaltestelle, an der es zunächst wieder bergab und dann steil nach links in den Wald hinein geht.

Fernsicht zu den Schrammsteinen auf der anderen Elbseite
Weil wir zu früh auf die Krippener Hauptstraße geraten sind, haben wir den Malerweg erst kurz vor der Liethenmühle wieder erreicht. In steilem Anstieg geht es hinauf nach Kleinhennersdorf.

Von dort führt ein Panoramaweg an einem Wildgehege vorbei zum Aufstieg auf den Papststein. Immer wieder zeigen sich in der Ferne auf der anderen Elbseite die Schrammsteine, die wir an unserem vierten Tag auf dem Malerweg erklettert haben.

Aufstieg zum Gohrisch
Der Aufstieg zum Papststein wird mit einer tollen Aussicht belohnt, bis hin zur Bastei. Sehr zu empfehlen ist auch die Gastronomie der Wanderhütte dort oben. Quasi gegenüber ist der Gohrisch zu sehen, den wir direkt nach dem Papststein erklimmen. Über Leitern geht es hinauf auf das windige Plateau.

Von dort aus steigen wir direkt in den Kurort Gohrisch hinab, wo wir die Nacht verbringen werden. Alles in allem war das eine sehr asphalthaltige Etappe, deren Highlights erst zum Tagesende kommen die beiden Aufstiege. 

Freitag, 4. Oktober 2013

Malerweg 5: Vom Kirnitzschtal in weitem Umweg nach Schmilka

Wegstrecke: 19,44 km, Aufstieg 1.303 m, Abstieg 1.323 m, Gehzeit 6,5 Stunden

Weil wir die letzte Nacht in Bad Schandau verbracht haben, beginnt der neue Tag zunächst mit einer Busfahrt zurück zum Malerweg an den Lichtenhainer Wasserfall. Eigentlich wäre die gestrige Etappe von da aus noch bis Neumannmühle gegangen. Dieses vier Kilometer lange Stück kommt deshalb heute oben drauf.

Kuhstall
Highlight dieses ersten Stücks ist in jedem Falle der Kuhstall, der schon in vielen historischen Ansichten des Elbsandsteingebirges dargestellt wird. Letztendlich ist es ein riesiges Loch in einer Felswand, ein Felstor, zum Übernachten durchaus geeignet. Hinter dem Loch gibt es eine weite Aussicht über viel Wald. Unbedingt sollte man die Himmelsleiter hinauf auf den Felsen erklimmen, die man in einem Felsspalt links hinter dem Felstor findet. Oben wartet eine wesentlich bessere Aussicht und durch den Felsspalt die schmale Treppe zu schreiten, ist toll und komplett gefahrlos.



Der weitere Weg führt schön aber wenig spektakulär durch sächsischen Wald. Das technische Denkmal Neumannmühle sparen wir uns und trinken im dortigen Gasthaus lieber einen Kaffee. Beim Weg weiter übersehen wir glatt die Kleinsteinhöhle im Wanderführer und vor Ort. Wir steigen dafür weiter durch den Wald bergan, vorbei an einigen Kletterfelsen.

Zeughaus
Auf dem Berg Großes Pohlshorn bekommen wir noch einmal eine tolle Rundumsicht in alle Himmelsrichtungen. Der Rest ist einfach nur Wald. An einer großen Wegkreuzung kommen wir an das Zeughaus, ein uralter Gasthof mitten im Wald, der zum Verweilen im großen Biergarten einlädt. die Küche ist empfehlenswert und wie so oft hier "bio".

Ab dem Zeughaus geht es noch einmal stetig bergan, hoch zum Großen Winterberg, der mit 560 Metern die höchste Erhebung der rechtselbischen Sächsischen Schweiz darstellt und den höchsten Punkt unserer Wanderung. Der Weg führt teilweise schön auf Bohlen unweit der tschechischen Grenze entlang, allerdings ohne jegliche Fernsicht.

Auf dem Großen  Winterberg
Nach Erreichen des Gipfels, auch dort gibt es eine Einkehrmöglichkeit, steigen wir auf unzähligen Stufen hinab bis nach Schmilka, dem sozusagen letzten deutschen Ort vor der tschechischen Grenze an der Elbe. Hier herrscht Aufbruchstimmung. Überall wird restauriert und renoviert. Die Gastronomie ist auch hier voll auf "Bio" ausgerichtet.

Unten an der Elbe sieht man dann links an der Ufer-Straße den ehemaligen Grenzübergang nach Tschechien. Auf der anderen Seite der Elbe wollten wir eigentlich die S-Bahn nach Krippen nehmen. Leider gibt es einen Oberleitungsschaden, so dass wir den deswegen übervollen Bus nehmen müssen. Morgen fahren wir zurück nach Schmilka, um dort die Wanderung auf dem Malerweg fortzusetzen.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Malerweg 4: Ein Tag rund um die Schrammsteine

Wegstrecke: 14,36 km, Aufstieg 815 m, Abstieg 818 m, Gehzeit 6 Stunden

Das Schrammtor
Auch am Forsthaus beginnt der Tag schon früh sonnig. Was haben wir für ein Glück. Die Bahn ins Kirnitschtal ist noch nicht an unserem Hotel vorbei gefahren, als wir mit Rauhreif auf der Wiese starten, den Berg Hohe Liebe direkt nach einer kleinen Brücke gegenüber dem Forsthaus zu ersteigen. Oben angekommen, gehen wir nach rechts, und an der dritten Kreuzung links gelangen wir wieder auf den Malerweg.

Der Weg führt ab dort weitgehend auf einer Höhenlinie, bis wir nach gut vier Kilometern das Große Schrammtor erreichen. Hier beginnt der Höhepunkt der heutigen Etappe an den Schrammsteinen. Als wir das Tor durchschreiten, leuchtet der Sandstein gelblich in der Sonne. Wind weht durch das Tor, das wie eine Düse wirkt. Nach dem Tor ist der Wald erst einmal wieder ganz normal.



Schrammsteine
Nach 500 Metern heißt es, sich zu entscheiden: Entweder den Wildschützensteig auf Leitern und mit Kletterhilfen nach oben direkt zur Schrammsteinaussicht erklimmen. Dieser Weg ist eine Einbahnstraße und darf bei "Schiss inne Büx" nicht zurückgegangen werden, steht jedenfalls auf dem Schild. Oder, man klettert weiter auf dem Malerweg auch über Leitern nach oben und gelangt dann über einen harmlosen, aber spannenden Gratweg ebenfalls zur Schrammsteinaussicht.

Wir sind etwas überrascht von der Masse an Leuten, die sich an diesem Feiertag auf diesen sagenhaften Aussichtspunkt wagen. Belohnt wird der Aufstieg mit einer atemberaubenden Rundumsicht. Allerdings ist es heute sehr windig. Auf den Kletterleitern gibt es wegen der Fülle immer wieder Staus oder man muss wegen Gegenverkehrs warten. Auch auf dem Rundweg oben, der immer auf etwa 300 Metern Höhe zunächst parallel zur Elbe verläuft und dann erneut nach Osten in Richtung der Affensteine abbiegt, gibt es am Tag der Einheit immer wieder Stop-and-Go. Kurz vor dem Abstieg an den Affensteinen gibt es noch einmal eine grandiose Aussicht auf die vielen Felsen, die heute auch von vielen Kletterern bevölkert sind.

Kletterer auf den Schrammsteinen
Die Kirnitzschtalbahn am Lichtenhainer Wasserfall
Der Abstieg geht durch einen schönen Wald, immer wieder auf extrem feinsandigem Boden. Auch die Sandsteinfelsen liefern erneut eine tolle Kulisse, nur diesmal von unten, bis der Weg erneut das Kirnitschtal erreicht. Wir gehen ein Stück parallel zur Straße, bis wir nach etwa 400 Metern den Lichtenhainer Wasserfall erreichen, ein wahrer Turi-Spot und Endstation der Kirnitzschtalbahn. Wir fahren jetzt mit dem Bus nach Bad Schandau, um morgen, wieder mit dem Bus zurück, ab hier unseren Weg fortzusetzen.

Die Kirnitzschtalbahn ist mit vier Euro etwas teurer als der Bus, fährt aber auch länger, und ist nicht nur bei Bahn-Fans ein Touristenmagnet. Wir haben uns den Spaß gespart. 

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Malerweg 3: Von Hohnstein ins Kirnitzschtal

Wegstrecke: 17,44 km, Aufstieg 1.065 m, Abstieg 1.101 m, Gehzeit 5,5 Stunden

Null Grad zeigt das Thermometer heute Morgen im Polenztal unterhalb von Hohnstein. Dafür scheint aber schon recht früh die Sonne, denn wir sind hier weit weg vom Elbtal. Die Herberge / Pension war so lala. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es gleich bergauf durch den dunklen und feuchten Schindergraben bis kurz vor Hohnstein.

Sandsteinformationen bei Hohnstein.
Oben angekommen, zweigt der Weg nach links ins sehenswerte Hohnstein. Der Malerweg dagegen führt nach rechts weiter durch den Wald nahezu immer auf einer Höhe, bis sich der Blick an der Waldhütte Brand-Baude zu einem grandiosen Panorama weitet. Rechts geht der Blick bis weit hinter Pirna und streift die Bastei und Stadt Wehlen. Links geht der Blick weit ins Tschechische. Das Elbtal zeigt sich nur an einzelnen, wenigen Stellen. Auf der anderen Elbseite stehen einzelne Tafelberge majestätisch in der sonst nur leicht hügeligen Landschaft. Noch sind sie für uns unbekannt, aber schon in zwei Tagen werden wir auch sie kennenlernen.



Tipp: Wer die Tour-Etappen, anders als wir, selbst plant, sollte eine Übernachtung in Brand-Baude vorsehen. Die Hütte hat im Vergleich zu anderen Restaurants am Weg und in den Orten eine super Speisekarte, gerade für Vegetarier. Die Zimmer scheinen auch gut zu sein, und sind da dieser Ausblick, diese Umgebung.

Blick von Brand-Baude Richtung Bastei, Stadt Wehlen, links der Tafelberg Lilienstein.
Nach der Hütte Brand-Baude geht es ein kurzes Stück durch den Wald, bis es steil bergab geht. An der Landstraße dort weiter nach links und nach einer Linkskurve wieder hinauf in den Wald bis nach Waitzdorf. Nach dem Dorf sollten Wanderer aufpassen, die beiden Aussichtspunkte am Rande der Kernzone des Nationalparks nicht zu verpassen.

Nach den beiden Aussichtspunkten geht es zunächst weiter durch den Wald und dann runter nach Kohlmühle mit seiner gleichnamigen Fabrik. Die eigentliche Wegführung des Malerweges ändert sich hier, denn eine Brückenquerung über die Sebnitz wurde beim Hochwasser 2010 zerstört. Wir folgen nicht der neuen Wegführung, sondern direkt hinter dem Bahnübergang der alten Wegführung des Malerweges und steigen dann über den Berg hinauf nach Altendorf, dem eigentlichen Ende dieser Etappe.

Wir folgen der Dorfstraße bis zum Ende des Ortes und biegen dann auf den schlecht beschilderten Panoramaweg nach Mittelndorf ab. In Mittelndorf steigen wir hinab ins Kirnitzschtal und finden dort unser Hotel Forsthaus. Das liegt an der Trasse der gleichnamigen Bahnstrecke, die von Bad Schandau aus weit ins Kirnitzschtal an den Lichtenhainer Wasserfall führt, unserem Wanderziel morgen.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Malerweg 2: Über die Bastei nach Hohnstein

Wegstrecke: 14,12 km, Aufstieg 939 m, Abstieg 784 m, Gehzeit 4,5 Stunden

Wieder ein dunstiger Morgen. Erst als wir nach dem Frühstück am Elbufer der Stadt Wehlen stehen, setzt sich die Sonne durch. Nur noch vereinzelt ziehen Fetzen von Nebelschwaden über das glitzernde Wasser und die durch erstes Herbstlaub leicht vergoldeten Waldhänge oberhalb beider Ufer.

Wir gehen am Uferweg, entlang schmucker Häuser mit Elbblick. Nach gut 400 Metern zweigt der Weg nach links in den Wald ab. Es geht zügig nach oben, während der Fluss kurzzeitig aus dem Blick gerät. An einem ersten Aussichtspunkt gibt es dann eine schöne, aber noch nicht spektakuläre Aussicht auf das Elbtal. Es geht weiter bergan zum Steinernen Tisch, eine Wegkreuzung, an der es rechts weiter Richtung Bastei geht.




Dieser wohl spektakulärste Hotspot des Elbsandsteingebirges kündigt sich schon frühzeitig an, durch einen Souvenirladen, einen Parkplatz mit viel Blech und jede Menge Busladungen voller Rentner, Japaner und sonstige, nicht wandernde, Spaziergänger. Doch bevor die Bastei wirklich auf einen wirken kann, müssen Wanderer noch ein nur eingeschränkt schönes 4-Sterne-Hotel passieren.


Bastei, Elbsandsteingebirge, Germany
Die Bastei

Die Bastei selbst besteht aus fantastischen Sandsteinformationen, die auf einem recht großen Areal gut 150 Meter teils wie riesige Säulen in den Himmel ragen. Die flussnahen Exemplare sind über eine recht alte Viadukt-Brücke, die Basteibrücke (1851), miteinander verbunden, an deren Ende sich die sogenannte Felsenburg (Eintritt) auf mehreren Sandsteintürmen verteilt. Man muss sich nur die Menschenmassen wegdenken, um das atemberaubende Naturschauspiel und die tolle Elbaussicht zu genießen. Zahlreiche Aussichtspunkte bieten immer neue Perspektiven.


Blick von der Bastei in Richtung Osten
Während auf der anderen Elbseite die Tafelberge in gleißendem Gegenlicht liegen, steigen wir im Schatten der Bastei-Felsen hinunter zur Rathener Waldbühne und erreichen von dort aus sehr schnell den Amselsee, der eigentlich eher ein auf gut 500 Meter Länge deutlich verbreiterter Bachlauf ist, aber mit einem Ruder- und Tretboot-Verleih aufwartet. Wenig später erreicht man bergan die Amselfallbaude, ein Pseudowasserfall mit Rasthütte. Weiter bergan, entlang des Grünbaches, erreichen wir zunächst die Rathewalder Mühle und wenig später den gleichnamigen Ort.

Danach wird es wieder ruhiger auf dem Wanderweg, der allerdings zwischen Rathewalde und einer großen Kreuzung unschön entlang von Feldern und einer Bundesstraße führt. An einem dortigen Wanderparkplatz geht es wieder in den Wald. 


Nach ein paar hundert Metern erreichen wir den Hockstein, eine weitere Sandsteinsäule mit Schutzhütte, von der aus man einen wunderschönen Blick auf Hohnstein und seine Burg hat. Irre ist auch der Abstieg von dem beziehungsweise durch den Felsen über eine Stahlleiter, die sogenannte Wolfsschlucht. Unten wartet die Pension im Polenztal auf uns. Wir machen dennoch einen Abstecher durch den Schindergraben hinauf ins malerisch gelegene Hohnstein und später wieder zurück.

Montag, 30. September 2013

Malerweg 1: Durch Schluchten von Pirna nach Stadt Wehlen


Wegstrecke: 12,93 km, 611 m Anstieg, 636 m Abstieg, Gehzeit 3-4 Stunden

Am Morgen hängen die Wolken noch tief über der Elbe. Nebelschwaden wabern über Pirnas Altstadt. Nach dem Frühstück und nachdem wir das Auto im Parkhaus Stadtmitte abgestellt haben, steht jedoch die Sonne am blauen Himmel über der Stadt.

Wir nehmen den Bus G/L vom Zentralen Omnibusbahnhof in Richtung Liebethal. Knapp 30 Minuten später erreichen wir die Endhaltestelle Liebethaler Grund, den Start des Malerweges durch das Elbsandsteingebirge.

Lochmühle
Direkt von der dortigen Sackgasse geht es hinein in den Wald entlang des kleinen Flusses Wesenitz. Links und rechts ragen immer wieder bizzare Felswände in den Himmel. Das in der engen Schlucht irgendwie deplatziert wirkende Wagner-Denkmal nach etwa einem Kilometer wird gerade restauriert. Wenig später kommt die uralte Lochmühle, die noch aus einer Zeit stammt, als die Wesenitz eine wirtschaftliche Bedeutung hatte. Schön auch die kleinen Wasserfälle kurz hinter der Mühle.



Uttewalder Grund
An einer weiteren ehemaligen Wassermühle, deren Zeit als Gastwirtschaft auch schon länger vorüber ist, geht es hinauf ins Mühldorf des Örtchens Lohmen. Es wird am Rande von Feld und Wald auf windiger Ebene umrundet und dann nach einem Abstieg und Aufstieg in ein waldiges Tal auf dem Zeisighügel erneut erreicht.

Nach Durchquerung des Ortes geht es wieder hinab in den Wald, in eine wahrhaft grandiose Felsschlucht. Der Uttewalder Grund ist eng, kühl und feucht. Bizzare Felsformationen und tröpfelnde Moose prägen die enge Schlucht. Bis zum Uttewalder Felsentor, das nur gebückt durchschritten werden kann, rücken die Felswände immer dichter zusammen. Dann und wann zweigen Treppen-Pfade nach oben ab. Hinter dem Felsentor wartet die schattige Terrasse des Gasthauses Waldidyll.

Danach führt der Weg immer entlang eines aus Elbsandstein gemauerten Bachlaufes, wie so oft hier mit einem metallenen Handlauf versehen. Kurz nachdem wir die Ortsgrenze der Stadt Wehlen erreicht haben, können wir entweder die Straße hinab direkt zum Ort nehmen oder aber noch hinauf auf die geschleiften Burgmauern oberhalb der Stadt gehen. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick über das Elbtal. Sonnige Bänke laden zum verweilen ein. Wir finden keinen Platz mehr auf einer dieser Bänke und gehen deshalb runter an die Elbe.

Stadt Wehlen, Elbe
Der Ort ist, ebenso wie Pirna, gezeichnet von der Jahrhundertflut im vergangenen Juni. Viele Restaurants und Cafés machen irgendwie Notbetrieb, um wenigstens ein wenig an dem in diesem Jahr spärlichen Touristenstrom an der Elbe zu verdienen. Ab 20 Uhr schließen dann auch die meisten Restaurants und die Bürgersteige werden hochgeklappt.

Sonntag, 29. September 2013

Malerweg: Anreise ins vom Hochwasser gezeichnete Pirna

Die Sonne scheint golden, als wir am Nachmittag das Elbufer von Pirna erreichen, das Tor zur Sächsischen Schweiz. Vom östlichen Elbufer setzt gerade eine kleine Fähre zum Altstadtufer über. An diesem Sonntagnachmittag ist dort jede Menge los.

Obwohl die Flutkatastrophe von Anfang Juni nun schon fast vier Monate zurück liegt, sind die Folgen der durch die Altstradt strömenden Wassermassen auch noch Ende September überall zu sehen. Kaum eines der zahlreichen Geschäfte ist geöffnet. Überall sind hinter den Schaufenstern Baueimer, Schutt, Steine und Farbeimer zu sehen. Einige Schilder kündigen die Wiedereröffnung im Oktober an. 

Auch Restaurants und Cafés bewirten Ihre Gäste aus vor den Häusern aufgestellten Buden. Pirna ist noch immer eine Stadt im Ausnahmezustand, weit weg von Normalität, zumindest in der nach der Wende liebevoll restaurierten, Elb-nahen Altstadt. 

Wir haben dennoch ein Restaurant gefunden, in dem wir abends innen sitzen konnten: die Tapas-Bar "Málaga" direkt gegenüber unseres Hotels "Deutsches Haus".

Morgen müssen wir als erstes unser Auto ins Parkhaus Zentrum am Ernst-Thälmann-Platz bringen, bevor wir mit dem Bus G/L vom ZOB am Hauptbahnhof aus in den Stadtteil Liebethal oberhalb des östlichen Elbufers fahren. Dort beginnt unsere achttägige Wanderung auf dem Malerweg durchs Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz. Die Rundwanderung soll dann auch wieder hier in Pirna enden.

Reiseplanung leicht gemacht

Zum ersten Mal haben wir es uns bei einer Wanderreise leicht gemacht und die Tour nicht selbst bis ins Detail durchgeplant. Nach vorheriger Recherche zu mehreren Reiseanbietern ist unsere Wahl auf Augustus Tours (Dresden) gefallen. 

Warum? Preislich tun sich die Anbieter auf den ersten Blick nicht viel. Augustus Tours bucht aber anders als die anderen Anbieter zum gleichen Preis auch die erforderlichen Tickets für den ÖPNV gleich mit. Außerdem hat uns die modern und professionell gestaltete Website überzeugt. Und auch der Kontakt per E-Mail bei der Planung und Buchung war schnell, freundlich und reibungslos.

Bekommen haben wir für 508 Euro pro Person eine siebentägige Wanderreise mit Gepäcktransfer und acht Übernachtungen mit Frühstück in 3-Sterne-Hotels und Pensionen erhalten. Zusätzlich gab es die erwähnten ÖPNV-Tickets, eine gute Etappenbeschreibung sowie einen Wanderführer mit Karte. Einzig die zeitliche exakt vorgegebene Gepäckabholung (bis 9 Uhr) in den Unterkünften hat uns manchmal ein wenig genervt.

Tag 1: Pirna-Liebethal - Stadt Wehlen
Tag 2: Stadt Wehlen - Hohnstein (Bastei)
Tag 3: Hohnstein - Forsthaus Kirnitschtal
Tag 4: Forsthaus Kirnitschtal - Lichtenhainer Wasserfall (Schrammsteine, Affensteine)
Tag 5: Lichtenhainer Wasserfall - Schmilka (Kuhstall)
Tag 6: Schmilka Gohrisch (Papststein)
Tag 7: Gohrisch  - Festung Königstein (Pfaffenstein, Barbarine)

Die auch zum Malerweg gehörende Etappe von Königstein bis Pirna sind wir nicht gegangen, zumal der Wanderführer ab Stadt Wehlen / Pötzscha ohnehin die Fahrt auf einem Elbschiff empfiehlt.

Samstag, 28. September 2013

Am fehlenden Spacer lag das Knarzen meines Rose-Fahrrads

Gut sechs Wochen bin ich mit meinem Rose-Randonneur gefahren, bis mir die Phänomene an Lenker und Gabel zu bunt wurden. Das rätselhaft Knarzen des Lenkers oder des Vorbaus entpuppte zunehmend seine Ursache: Die von Rose von Anfang an nur lose eingebaute Gabel, die nun immer mehr im Rahmenrohr wackelte.

Das richtige Festziehen der Schrauben mit dem Drehmoment-Schlüssel hatte da auch nichts gebracht, denn keine einzige Schraube war von Rose mit dem von Ritchey vorgesehenen Drehmoment angezogen worden. Nach dem Abschrauben der Abdeckplatte am Vorbau wurde schnell klar, dass diese Verbindung die Gabel nicht festziehen konnte, denn der Deckel setzte direkt auf dem Gabelrohr auf. Dadurch konnte die Schraube die Gabel auch nicht festziehen. Es fehlte schlicht ein Spacer.

Weil ich mir mittlerweile Sorgen machte, auch die Lager zur beschädigen machte ich einen Termin in Bocholt aus, und stellte das Rad zunächst beiseite. Tatsächlich stellten auch die Rose-Mechaniker den fehlenden Spacer als Ursache fest und wollten von mir wissen ob ich den möglicherweise mal beim Auseinanderbauen verloren hätte. Ich verneinte das und tatsächlich hatte ich sogar einen Fotobeweis dafür (s.u.), dass am Tag des Kaufes neben einem breiten Spacer nur noch zwei schmale aufgesetzt waren, der dritte erforderliche schmale Spacer fehlte. Schlicht ein Montagefehler von Rose.



Auch wenn ich das Gefühl bekam, dass man mir nicht so ganz glaubte, wurde der fehlende Spacer von Rose nachgerüstet und auch der Vorbau erneuert, denn die wackelige Gabel hatte den Lack abplatzen lassen. Letzteres passierte jedoch nur mit Überredungskunst. Nachdem dann auch noch die von vornherein ruckelig laufende Ultegra-Schaltung nachjustiert wurde, habe ich jetzt endlich mein optimales Fahrrad.

Sonntag, 18. August 2013

Meine erste Woche mit dem neuen Rose Randonneur

Zugegeben, nach einer Woche kann man noch nicht viel sagen, aber der erste Eindruck ist nicht unwichtig, heißt es auch. Deswegen will ich dem ersten Eindruck von meinem neuen Randonneur, genauer dem ROSE PRO DX CROSS RANDONNEUR (2013), ein paar Zeilen gönnen.

Das Bike machte schon bei der Abholung in Roses "Biketown" (Bocholt) einen qualitativ super Eindruck. Das hat sich auch auf den ersten 100 Kilometern nicht geändert. Lediglich zwei Dinge sind mir aufgefallen, die störend wirken:

- Schon bei leichten Bodenunebenheiten und erst recht bei Kopfsteinpflaster schlägt die Scheibenbremse. Da ich bisher keine Erfahrungen damit habe, kann das aber auch normal sein. (Kommentare?)

- Beim Wiegetritt im Stehen knarzt der Richey-Vorbau. Oder ist es die Gabel im Vorderrohr? (Update 17.10.13: Ursache war ein Montagefehler der Gabel durch Rose )

Das sind in jedem Falle Dinge, die ich weiter beobachten werde.


Alltags-Tauglichkeit: Super - durch die Schutzbleche, den Nabendynamo, den Leicht-Gepäckträger und den Hinterbauständer ist das Rose Randonneur dafür schon mal optimal ausgestattet. Zudem besticht es durch seine Leichtigkeit (10,2 kg). 

Das geringe Gewicht ist manchmal etwas ungewöhnlich, wenn auf beiden Seiten Packtaschen angebracht werden. Ich fahre z.B. oft mit meiner Vaudé-Aktentasche und einer Ortlieb "Classic" zur Arbeit. Während des Beladens oder beim Rangieren des Rades im Stehen, kann einem das leichte Vorderrad schon mal ausbrechen. Und beim Treppentragen im bepackten Zustand fehlt vorne ein Gegengewicht, wie es viele Trekking-Räder alleine durch eine Federgabel haben können. Ich bin mal gespannt, wie sich das auf einer Tour verhält.


Rennstrecken-Tauglichkeit: Nicht schlecht - zwei Mal bin ich auf meinen Trainingsstrecken mit dem Randonneur in der ersten Woche auf Tempo gefahren, eine flache im Münsterland und eine hügelige im Rheinland, beide etwa 45 Kilometer lang. Bei beiden Touren war ich natürlich ohne Packtaschen unterwegs ;). 

Aber trotz der Alltagsausstattung steht das Randonneur meinem Merida Rennrad mit Ultegra-Ausstattung in nichts nach. Im Gegenteil, die Ultegra 3-fach-Kurbel macht sich auf der hügeligen Strecke wesentlich besser als die 2-fach-Ausstattung des Merida. Mit beiden Rädern bin ich ungefähr gleich schnell unterwegs. Die Scheibenbremsen verschaffen bei Bergabfahrten ein zusätzlich gutes Sicherheitsgefühl.

Das Randonneur wird auch in der dunklen Jahreszeit ein gutes Trainingsrad sein, dadurch, dass es Licht hat, eine griffigere Bereifung und Scheibenbremsen.


Samstag, 10. August 2013

Neues Bike statt Fahrradreise

Darf ich vorstellen, mein neues Fahrrad: ein Rose DX Cross Radonneur Ultralight. Wo schon die langersehnte Ostseeradtour von Lübeck nach Usedom aus familiären Gründen ins Wasser gefallen ist, musste wenigstens ein neues Bike her. Und mit dem macht die nachgeholte Radtour im kommenden Jahr dann hoffentlich noch viel mehr Spaß.

Mit dem Radonneur habe ich ein nur 10.2 Kilogram schweres Tourenbike unterm Hintern. Die Ultegra 3-fach-Ausstattung mit Avid Scheibenbremse lässt keine Wünsche offen. Außerdem habe ich selten ein so gut verarbeitetes Fahrrad gesehen wie dieses. Ich werde berichten, wie mir dieses Traumfahrrad im täglichen Einsatz auf dem jetzt viel zu kurzen Weg zur Arbeit gefällt und wie es sich auch als Trainingsgerät gerade in der dunklen und nassen Zeit nach diesem Sommer machen wird.

Samstag, 4. Mai 2013

Continental Grand Prix Classic passt

Heute habe ich die neuen Retro-Decken von Continental auf mein 60Jahre altes Köthke gezogen. Und was soll ich sagen: Sie passen wie die Faust auf`s Auge, zum Sattel und auch zum Lenkerband. Aber seht selbst ...

Mittwoch, 1. Mai 2013

Mit dem Rennrad von Bonn in's Ahrtal

Diese Tour hat es in sich: 83 Kilometer und über 2.000 Höhenmeter, gleichmäßig verteilt bergauf, bergab. Gleich in Bonn geht es rauf auf den Venusberg. Oben angekommen verläuft die Strecke dann für gut 15 Kilometer auf einem Höhenlevel Richtung Rheinberg. Nach Rheinbach müssen die niedrigeren Gänge eingelegt werden, denn die Straße führt gut weitere 15 Kilometer stetig bergauf, gefolgt von einer rasanten zehn Kilometer langen Abfahrt, durch Haarnadelkurven hinein in's Ahrtal, nach Altenahr.

Der Ahr entlang führt die Strecke auf der gerade am Wochenende viel befahrenen Landstraße nach Dernau. Dort gibt es dann wieder einen Anstieg oberhalb der Weinberge des Ortes. Oben angekommen, führt die Strecke in stetigem, leichtem bergauf und bergab zurück nach Bonn. Zum Abschluss gibt es noch eine kurze, rasante Abfahrt auf's Rhein-Level.

Donnerstag, 25. April 2013

Klassischer Reifen für meinen Rennrad-Klassiker

Im vergangenen Jahr habe ich es wieder hergerichtet, mein 60 Jahre altes Köthke Rennrad, dass sich mein Vater 1952 in Köln hat auf Maß fertigen lassen. Einige Teile sind aber noch nicht so, wie ich sie haben möchte. Neben dem zusammengestückelten Bremsen-Satz sind es auch die schwarzen Schwalbe-Reifen die nicht wirklich passen.

Es gibt da ne ganze Menge schwarz-buntes Zeug auf dem Markt. Ich hätte aber gerne braune Wangen, wegen des brauen Lenkerbandes und des braunen Brooks-Sattels. Jetzt hab ich einen Reifen gefunden, der optimal ist: der Continental Grand Prix Classic Faltreifen (700 x 25C / 25*622). Das Braun ist sogar noch schöner als das, was ich im Kopf hatte. Jetzt ist der Reifen bestellt. Wenn ich ihn aufgezogen habe, werde ich ihn hier vorführen.

Dienstag, 23. April 2013

Eine fast unmögliche Reise mit der Bahn und dem Fahrrad an die Ostsee

Montag, 15. April 2013

Es läuft beim Deutsche Post Marathon in Bonn - und wie!

Fast zwei Jahre bin ich keinen Wettbewerb mehr gelaufen, zuletzt den Hamburg Triathlon im Juli 2011. Dann nur noch Knieschmerzen, zwei Knie-Arthroskopien links und rechts. Zu guter Letzt dann noch Ende letzen Jahres einen Bänderriss. Irgendwie dachte ich schon, das wird gar nichts mehr mit mir und dem Laufen und mit dem Triathlon erst recht nicht.

Dann konnte ich ab Ende Januar dieses Jahres endlich wieder kontinuierlich trainieren. Trotzdem hatte ich immer wieder große Zweifel, ob das was werden würde mit dem Deutsche Post Halbmarathon in Bonn, zu dem ich mich dann auch erst recht kurzfrisitg, zehn Tage vorher, anmeldete. Mit Erfolg!



Trotz des recht kurzfristigen Trainings, dass ich um so intensiver angegangen bin, hatte ich immer wieder das Gefühl, dass es nicht so rund laufen würde wie früher. Am 14.4. gab es dann aber neben bombastischer Stimmung optimales Laufwetter bei 18 Grad und bewölktem Himmel. Zum ersten Mal konnte ich dank meiner Polar-GPS-Uhr meine Geschwindigkeit während des gesamten Laufs optimal kontrollieren.

Vorgenommen hatte ich mit die 21,89 km mit einem durchschnittlichen Pace von 5.41 anzugehen, also mit gut zwei Stunden ins Ziel zu laufen. Doch von Anfang an lief ich schneller und bin selbst zum Schluss noch mit einem Pace von durchschnittlich 5.30 auf die Zielgerade eingebogen. Der Schlussspurt auf den letzten 2.000 Metern ist zwar ordentlich auf die Pumpe gegangen, mental hat es sich in jedem Fall gelohnt: Mit 1:57:54 über vier Minuten schneller als meine bisherige Bestzeit auf der Strecke gelaufen.

Montag, 18. März 2013

Husum: Kopf freilaufen im Schnee

Auch wenn der Reiseanlass ins nordfriesische Husum dieses Mal für mich eher unerfreulich war, so hatte ich dadurch doch Gelegenheit, mir mal wieder an der Nordsee den Kopf frei zu laufen. Die gut 9,3 Kilometer lange Strecke führte mich zunächst durch die Innenstadt, über den Hafen und Außenhafen an die Husumer Au.

Nach den Schneefällen der letzten 24 Stunden konnte ich entlang der Au sogar auf unberührtem Schnee laufen. Nachdem ich die Nordsee erreicht hatte, führte mich die Laufstrecke dann ein Stück durch den Nationalpark Wattenmeer entlang des Deiches, bis ich dann wieder landeinwärts rannte, um über eine Landstraße dann wieder die Stadt zu erreichen.

Doch ich will jetzt nicht weiter mit Streckenbeschreibungen langweilen. Seht dafür einfach auf die Karte. Die Strecke auf der Karte habe ich mit meinem Polar GPS-Sensor aufgezeichnet. Selbst wenn man die Karte stark aufzoomt ist erkennbar, wie genau die Aufzeichnung war. Nur: Der Punkt an dem ich die Aufzeichnung beendet habe, liegt gut zehn Meter hinter dem Punkt, der auf der Karte angezeigt wird. Das deutet darauf hin, dass die Aufzeichnungsintervalle für die Wegpunkte möglicherweise zu lang sind, was sich jedoch nicht einstellen lässt.

Montag, 11. März 2013

Erfahrungsbericht: Polar GPS-Sensor G3

Seit Jahren schon nehme ich ein Outdoor-GPS-Gerät mit auf meine Wanderungen, derzeit ein "Garmin Oregon 200". Auch neue Laufstrecken messe ich beim ersten Lauf per GPS aus und lade sie dann in mein digitales Trainingstagebuch. Wenn man jedoch nicht immer die selben, bereits ausgemessenen Strecken laufen möchte und nach Variationen sucht, führt an einem Trainingscomputer mit GPS kein Weg vorbei.

Zuerst habe ich es mit meinem Smartphone und dem Herzfrequenzgurt "Polar WearLink Bluetooth" versucht. Als App hatte ich mir "Runmeter" für iOS ausgesucht. Die Aufzeichnungsqualität und die einfache Übertragung in mein digitales Trainingstagebuch haben mir gut gefallen. Auch die Datenfülle ging deutlich über das hinaus, was ich bisher von meiner einfachen Trainingsuhr kannte.

Was mich nervte war, immer mein Smartpone beim Laufen mitnehmen zu müssen. Ich hatte keine Lust, mir das Ding an den Arm zu binden, aber es immer in der Hand zu haben, ist auch eher suboptimal. Außerdem musste das Handy immer aufgeladen sein, und bei schlechtem Wetter war ein Wetterschutz erforderlich. Alles viel zu kompliziert und unhandlich. Entscheidend war aber, dass ich beim Laufen immer auf das Handy schauen musste, um den aktuellen Herzfrequenzwert oder die Geschwindigkeit ablesen zu können. Da ist es mit einer Uhr am Handgelenk doch deutlich einfacher.

Da ich schon den Polar-Herzfrequenz-Gurt hatte, fehlten mir für mein Triathlon-Training also noch die passende Uhr und der GPS-Empfänger. Nach längerer Recherche fiel die Entscheidung auf eine "RCX5"-Trainingsuhr von Polar (Foto unten) und den GPS-Sensor "G3" (Foto oben). Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit dem GPS-Sensor schildern.

Gute Standortgenauigkeit

Entgegen der Kritik, die ich bei Amazons Kunden-Rezensionen gelesen hatte, waren die Empfangsqualität gut und die Abweichung von der tatsächlichen Strecke gering. Der G3-Sensor bestimmt die Position mit maximal vier Satelliten. Ein Vergleich mit den Streckenaufzeichnungen meines Garmin, das teilweise mit bis zu zehn Satelliten misst und die Position erst ab fünf Satelliten anzeigt, zeigt, dass die Abweichungen zu vernachlässigen sind. Polar selbst gibt sie mit maximal zwei Metern an.

Was die Kritiker der Empfangsgenaugkeit des "Polar G3" möglicherweise übersehen haben, ist, dass das Gerät über eine energieintensive genaue und eine energiesparende ungenauere Positionsbestimmung verfügt. In letztere kann umgeschaltet werden, wenn während des Betriebs die Batterie zur Neige geht. Allerdings ist die Umschaltung etwas schwierig, weil sie durch Druck auf nur einen Kopf erfolgt. Leider kann man nur an der Farbe von zwei blinkenden Leuchtdioden erkennen, welcher Modus gerade eingeschaltet ist.

In der genauen Variante ist die Abweichung aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Die ungenaue Bestimmung habe ich bisher nicht verwendet. In der genauen Einstellung gibt es stärkere Positionsabweichungen lediglich in engen Straßen oder wenn kurzzeitig ein Tunnel durchquert wird sowie unter Brücken. Das kenne ich aber auch von meinem wesentlich genaueren Garmin. In punkto Genauigkeit ist der Polar-Sensor sicher besser als ein Smartphone.

Was ich aufgrund der derzeitigen Jahreszeit noch nicht testen konnte, sind Abweichungen bei Verwendung im Wald oder generell unter dichtem Blätterdach. Diese Erfahrungen werde ich später im Jahr an dieser Stelle updaten.

Update 18.3.13: Nach einem Lauf habe ich festgestellt, dass der Punkt, an dem ich die Aufzeichnung beendet habe, gut zehn Meter hinter dem Punkt lag, der auf einer Karte angezeigt wird. Das deutet darauf hin, dass die Aufzeichnungsintervalle für die Wegpunkte möglicherweise zu lang sind, was sich jedoch nicht einstellen lässt.

Langes Warten auf Empfang

Ein weiterer Kritikpunkt, von dem ich gelesen hatte, war, dass der Sensor lange braucht, bis er Satelliten-Empfang hat. Das kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit den wesentlichen besseren Empfängern von Garmin nicht nachvollziehen. Bei denen ist es genauso. Allerdings sind die lernfähiger, wenn man das so sagen kann. Hatten sie an einem Ort in der letzten Zeit schon einmal Empfang, geht es schneller als an Orten, die neu für den Empfänger sind. Das ist leider beim Polar-Sensor nicht so. Aber die etwa zwei Minuten, die es bis zum Empfang beim Polar dauert, kann man durchaus mit Dehnübungen überbrücken. Wie schnell sich der Empfang nach einem Abbruch im Tunnel oder unter dichtem Blätterdach wieder herstellt, konnte ich auch noch nicht testen und werde das hier updaten.

Akzeptable Batterielaufzeit

Und dann gab es bei Amazon noch Kritik an der Laufzeit der Batterie. Der Polar-Sensor benötigt eine Mignon-Zelle AA. Nach sieben Trainings-Einheiten habe ich noch keine Meldung erhalten, dass die Batterie gleich leer ist. Polar selbst gibt die Laufzeit mit zehn Trainingseinheiten à einer Stunde an. Das scheint zu stimmen und ist im Vergleich mit meinem Garmin (2xAA, 8 Stunden Laufzeit) recht ordentlich. Aber auch zu diesem Thema werde ich an dieser Stelle updaten.

Update 29.03.13: Mittlerweile habe ich eine Batterie mit dem GPS-Sensor verbraucht. Also habe ich alle Trainingseinheiten, die ich mit der einen AA-Batterie absolviert habe, addiert. Dabei bin ich auf eine Laufzeit von knapp über 13 Stunden gekommen und das bei empfindlicher Einstellung und der Batterie, die beim Kauf dabei war. Sehr akzeptabel,wie ich finde.

Außerdem kam auch die Batteriewarnung rechtzeitig, gut zwei Laufkilometer bevor dann keine Positionsbestimmung mehr möglich war. Während ich die Trainingseinheit fortsetzte konnte ich auf ungenauen Empfang umschalten, indem ich den Einschalter länger drückte. So konnte ich die Trainingseinheit bis zum Ende tracken.


Fazit:

+ gute Genauigkeit,
+ lange Betriebsdauer, auch bei genauer Empfangs-Einstellung,
+ einfache Umstellung von genauer auf ungenaue Aufzeichnung,
+ einfacher, schneller und günstiger Batteriewechsel,
+ einfache Übertragung der Streckenaufzeichnungen ins Trainingstagebuch.

- etwas klobig,
- Empfang könnte schneller sein,
- lernt bereits bekannte Standorte nicht,
- keine intuitive Einstellung der Empfangsgenauigkeit.

Updates dieses Tests sind erforderlich für:

> Genauigkeit im Wald
> Wiederherstellung des Empfangs nach einem Abbruch, bisher nicht passiert.
> Weitere Erfahrungen mit der Batterielaufzeit

Sonntag, 3. März 2013

Mit dem Rad an die mecklenburgische Ostseeküste

Holstentor, Lübeck, GermanyEs ist schon immer ein Traum von mir gewesen, die komplette mecklenburgische Ostseeküste abzufahren. Bis zum Fall der Mauer hatte ich diesen Teil der Ostsee immer nur mit Grenzzaun gesehen. Als Kind habe ich bei Spaziergängen am Priwall in Lübeck-Travemünde Steine über den Grenzzaun geworfen. An langen Sommerabenden sah ich vom Brodtener Ufer in Travemünde die Leuchtkegel der NVA-Grenztürme über das dunkle Wasser ziehen, die so nah am Westen in nur hunderten Meter Abstand zu einander am Strand standen. Und immer fragte ich mich, wie mag es da wohl aussehen, dahinten hinter der nächsten Biegung.

Heute weiß ich, dass die Ostsee-Strände der ehemaligen DDR so schön und natürlich sind, wie sie im Westen möglicherweise auch einmal waren. Bisher kenne ich nur das Stück Küste zwischen der Trave-Mündung in die Lübecker Bucht und dem Seebad Boltenhagenhagen. Auch Wismar und die Insel Poel vor der Wismarer Bucht habe ich schon mehrfach besucht, schon vor der Grenzöffnung.

In diesem Jahr will ich aber auf zwei Rädern die gesamte Küste abfahren, von Lübeck-Travemünde bis nach Usedom an die polnische Grenze auf dem Ostseeküsten-Radweg. So habe ich die Tour derzeit geplant:



> Anreise mit der Bahn nach Lübeck-Travemünde
> 01. Etappe: Travemünde - Wismar (58 km)
> 02. Etappe: Wismar - Rerik (63 km)
> 03. Etappe: Rerik - Graal-Müritz (57 km)
> 04. Etappe: Graal-Müritz - Zingst (47 km)
< Aufenthalt Zingst / Darß
> 05. Etappe: Zingst - Stralsund (53 km)
< Ausflug: Rügen oder Hiddensee
> 06. Etappe: Stralsund Wolgast (51 km, Stralsund - Greifswald per Bahn)
> 07. Etappe: Wolgast - Heringsdorf / Ahlbeck (40 km)
< Aufenthalt Usedom
> Abreise mit der Bahn ab Heringsdorf / Stralsund

Strecke per Rad gesamt: 369 km in sieben Tagen.