Dienstag, 20. Juli 2010

Der Triathlon wirkt nach

Ein Jahr lang habe ich trainiert für diesen einen Tag und dann war er doch so schnell vorbei, viel schneller als ich gedacht habe. Zwei Stunden, 42 Minuten und 54 Sekunden hat das Ereignis gedauert. Doch es war intensiv, nicht nur beim Wettbewerb auch in der Vorbereitung, dem Trainung und jetzt in den Tagen danach.

Die anfänglichen Muskelschmerzen und der Schmerz im rechten Knie spielen dabei keine Rolle. Der Stolz darauf, diese Anstrengung geschafft zu haben, ist größer. Jeder Moment des Wettkampfes beseelt mich auch zwei Tage danach noch.



Dabei hatte der Wettkampf ganz anders begonnen. Nachdem ich am Sonntagmorgen sehr rechtzeitig eingecheckt und meine Wechselzone eingerichtet hatte, konnte ich mich ganz in Ruhe auf das Event und den vor mir liegenden Wettbewerb einstellen. Während die Hochschulmeisterschaften liefen, wollte auch ich endlich ins Wasser und loslegen.

Als um 12 Uhr der Startschuss fiel, habe ich vor lauter Aufregung zu viel Gas gegeben. Bei dem ganzen Gerangel im Wasser hatte ich deswegen schnell Wasser geschluckt. So musste ich mich dann bereits nach 250 Metern zurückfallen lassen. Doch trotz aller Rotzerei und Röchelei hielt sich das Wasser hartnäckig in meiner Nasenhöhle. Ich wollte aufgeben. Ich konnte mir trotz allen Trainings nicht mehr vorstellen, die gesamte Schwimmstrecke auch nur annähernd zu schaffen. Das hab ich aber dann doch und nachdem ich das erste Drittel hinter mir hatte, lief es im Wasser 1A.

Als ich nach 1.500 Metern das Wasser verließ, torkelte ich auf den ersten Metern zur Wechselzone ziemlich heftig und die Beine waren wie Gummi. Gut, dass ich eine einfach zu findenden Wechselplatz hatte, den ich zudem noch mit meiner Korsika-Fahne gekennzeichnet hatte. Auch nachdem ich das Rad aufgenommen hatte, torkelte ich unter dem tosenden Applaus der Zuschauer der Linie entgegen, an der ich endlich aufsteigen konnte. Als ich das Rad dann zwischen den Beinen hatte und Schwierigkeiten hatte, die Pedale richtig ein zurasten, ging das Geeiere weiter, bis ich auf der Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal fuhr. Dann war erst noch alles recht schwer aber das Bike fuhr endlich geradeaus.

Mit der Zeit wurde ich dann auch immer schneller und irgendwann hatte ich trotz des starken Gegenwindes so viel Fahrt aufgenommen, dass die beiden Radrunden dann doch recht schnell vorbei waren. Immer wieder sind diese extrem schnittigen und reinrassigen Triathlon-Bikes an mir vorbei gezogen, was mich aber nicht davon abgehalten hat, mit Vollgas weiter zu treten.

Als ich die Wechselzone erreichte und an der Linie dort vom Rad stieg, wusste ich schon auf den ersten Metern, dass das Laufen eine harte Sache werden würde. Zunächst fehlte mir etwas zwischen den Beinen und überhaupt waren die Bewegungen sehr langsam. So kam es mir jedenfalls vor. Leider hatte ich dann auch noch meine Mütze vergessen. Dadurch brannte die Sonne unerbittlich auf meinen Schädel.

Spätestens in der zweiten Runde hatte ich endlich meinen Laufrhythmus gefunden. Obwohl ich mir immer noch recht langsam vor kam war die Zeit doch ganz ordentlich, nach der Belastung, die bereits hinter mir lag. Als ich die Zielgerade in den Osmohallen erreichte, war die Jubelbereitschaft der Zuschauer schon deutlich gesunken. Aber ich lief meinen Triathlon für mich und so bin ich die letzten Meter über den roten Teppich fast geschwebt, ein tolles Gefühl, dem die totale Erschöpfung auf dem Fuße folgte. Geschafft - jetzt bin ich Triathlet!

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